Lambsdorff

Lambsdorff
Lạmbsdorff,
 
Otto Friedrich Wilhelm von der Wẹnge Graf, Politiker, * Aachen 20. 12. 1926; Jurist, 1972-97 Mitglied des Bundestags (FDP) und wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion (1972-77 und 1993-97); profilierte sich als Wirtschaftsminister (ab 7. 10. 1977) in der SPD-FDP-Koalition. Seine Forderung nach Abbau sozialer Leistungen, verbunden mit dem Bekenntnis zum Prinzip der Eigenverantwortung in Wirtschaft und Gesellschaft (»Lambsdorff-Papier«, September 1982), führte die Koalitionskrise auf den Höhepunkt und wurde zum Anlass für die Auflösung der SPD-FDP-Regierung (17. 9. 1982). Nach dem Amtsantritt einer CDU/CSU-FDP-Regierung (1. 10. 1982) wurde Lambsdorff erneut Wirtschaftsminister, sah sich jedoch - in die Parteispendenaffäre verwickelt - am 26. 6. 1984 zum Rücktritt gezwungen. In einem Prozess wurde er 1987 wegen Steuerhinterziehung (zugunsten seiner Partei) zu einer hohen Geldstrafe verurteilt, vom Vorwurf der Bestechlichkeit aber freigesprochen. Lambsdorff vertritt einen entschieden marktwirtschaftlichen Kurs und war 1988-1993 Bundesvorsitzender der FDP (ab 1993 Ehrenvorsitzender); 1996 wurde er Ehrenpräsident der Liberalen Internationale (LI; 1991-94 ihr Präsident). - Ende 1998 zum Beauftragten der Bundesregierung für die »Stiftungsinitiative deutscher Unternehmen: Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« und damit für die Verhandlungen zur Entschädigung von ehemaligen Zwangsarbeitern u. a. Opfern des Nationalsozialismus berufen, setzte er sich vehement für eine Einigung ein (Abkommen unterzeichnet am 17. 7. 2000; Zwangsarbeit).

Universal-Lexikon. 2012.

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